Die Hammundeseiche steht etwa 800 m südlich vom Nadelöhr im Seulingswald auf einer Freifläche. Beim Nadelöhr handelt es sich um eine kleine, Pfordenähnliche Öffnung, die durch drei
Sandsteinblöcken gebildet wird. Direkt nördlich am Nadelöhr geht die A 5 vorbei. Mit einem Stammumfang von 8,65 m handelt es sich um die dickste Eiche in Hessen. 200 m nördlich der Eiche befindet
sich die ehemalige Ortschaft Hammundeseiche, von deren nach Ausgrabungen in den 1970er Jahren nur noch Reste erhalten sind. Die Eiche markiert den ehemaligen Ortskern der etwa 20 Höfen umfassende
Siedlung, die bereits 1312 verlassen wurde. Der Ort soll nach der Eiche benannt worden sein. Demnach wäre sie über 1.000 Jahre alt. Wahrscheinlich verhält es sich aber genau andersherum. Im Jahr
1905 war die Eiche noch als
Dicke Eiche am Nadelöhr bekannt. Der damalige Umfang hat 7,10 m betragen, vermutlich in Brusthöhe. Damals befand sich auch ein Hochsitz weit oben in der
Krone, der durch eine Leiter erreichbar war. Der monumentale Stamm ist stark zur Seite geneigt und reicht unverzweigt bis in die Krone hoch. Der Stamm ist bis in größerer Höhe völlig astfrei und
geprägt durch Astlöcher von ausgebrochenen Ästen. Die Krone ist recht unregelmäßig, aber noch weitgehend vorhanden. Die Eiche hat einen Blitzableiter, was man bei einer Eiche ganz selten sieht.
Die Vitalität der Eiche ist altersbedingt noch recht gut.