Bluteiche bei Gollingkreut

Bluteiche bei Gollingkreut

Die Bluteiche steht außerhalb von Gollingkreut an der Straße nach Halsbach an einer Wegkreuzung. Sie ist trotz des großen Stammumfanges erst in den letzten Jahren so richtig bekannt geworden. Im Mittelalter soll die Eiche zur Erhängung von Straftätern genutzt worden sein, weshalb sie heute noch Bluteiche genannt wird. Der Stamm hat auf einer Seite einen senkrechten Spalt, welcher mit Maschendraht verschlossen ist. Ansonsten ist der Stamm in einem guten Zustand. In etwa 3 m Höhe geht der erste starke Ast ab. Dieser ist jedoch trotz Stahlseilsicherung bei einem  Unwetter im September 2016 abgebrochen. Der Ast hatte einen großen Teil der Krone gebildet. Durch den Verlust des Astes hat die Krone stark gelitten. 2012 fanden Untersuchungen an der Eiche statt und es wurde ein Gutachten erstellt. Den Bruch dieses voll begrünten Astes war jedoch nicht vorhersehbar. Ein Teil des abgebrochenen Astes liegt in der Nähe. Die Eiche wächst etwas schneller als der Durchschnitt. Bernd Ullrich hat im Jahr 2002 einen Taillenumfang von 8,32 m gemessen. Ich selbst habe 2013 einen Taillenumfang von 8,57 m und 2017 von 8,65 m gemessen. In den letzten 15 Jahren hat die Eiche demnach jährlich 2,2 cm an Umfang zugelegt. Ein Alter von knapp 400 Jahren erscheint mir da Realistisch. Die monumentale Eiche befindet sich ansonsten in  einem guten Zustand, die Vitalität ist noch in Ordnung.

Ort: Gollingkreut
Gemeinde: Schrobenhausen
Landkreis: Neuburg-Schrobenhausen
Bundeslannd: Bayern
Höhe: 445 m über NN
Baumart: Stieleiche
Alter: etwa 400 Jahre
Brusthöhenumfang: 9,25 m
Taillenumfang: 8,65 m
Höhe des Baumes: 24 m
Kronendurchmesser: 24 m
Jahr der Messungen: 2017

Literatur

  • Jeroen Pater: Riesige Eichen: Baumpersönlichkeiten und ihre Geschichten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-440-15157-0, Seiten 276-277.
  • Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands alte Bäume. 7. Auflage, Neuausgabe. BLV Verlagsgesellschaft, München 2014, ISBN 978-3-8354-1224-8, Seite 176.
  • Bernd Ullrich, Stefan Kühn, Uwe Kühn: Unsere 500 ältesten Bäume: Exklusiv aus dem Deutschen Baumarchiv. 2. neu bearbeitete Auflage. BLV Buchverlag, München 2012, ISBN 978-3-8354-0957-6, Seite 279.

Weblinks

Letztes Update: 8. August 2017