Die Dicke Eiche steht an einem Feldweg bei der kleinen Ortschaft Krügersdorf, Ortsteil von Beeskow, in einem schmalen Heckenstreifen. Sie wird teilweise auch als Bouqueteiche bezeichnet, was aber
nicht stimmt. 20 m südlich führt die B 246 von Krügersdorf nach Beeskow vorbei. Hinter der Ivenacker Eiche (Taillenumfang: 10,26 m, 2016) handelt es sich vom Taillenumfang her um die zweitdickste
einstämmige und natürlich aufgewachsene Eiche in Deutschland. Der Stamm ist ungemein wuchtig und breit, mit vielen Buchten und Beulen. Zum Feldweg hin ist der Stamm ohne sichtbare Verletzung. Auf
der Rückseite zeigen sich morsche Stellen, es fehlt auch an manchen Stellen die Rinde. Dennoch ist der monumentale Stamm in Anbetracht des Umfanges in einem sehr guten Zustand. In 3 m Höhe sind
die ersten Ansätze von Äste zu sehen, die aber nicht mehr vorhanden sind. In etwa 5 m Höhe teilt sich der Stamm in mehrere starke Äst auf, wobei einer davon wenige Meter höher gekappt ist. Die
verbliebene Krone ist nicht besonders groß, stark unregelmäßig, und wird nur noch von dünneren Ästen gebildet. Die Krone zeigt starke Spuren des Alters. Mehrere dicke Äste sind ausgebrochen,
zurück blieben Bruchstellen. Die Krone hat sich in den letzten Jahrzehnten merklich verkleinert. Die Vitalität der Eiche ist noch in Ordnung. 250 m östlich steht mit der
Bouqueteiche (Stammumfang: 8,91 m) eine weitere monumentale Eiche.
Im Jahr 2014 war die Traubeneiche Baum des Jahres. Der Landesverband Brandenburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und der Landesverband Forst Brandenburg, hat dies zum Anlass genommen,
um im Rahmen der
Baumriesen-Aktion die dickste Eiche in Brandenburg ausfindig zu machen. Es konnte sich jeder bei der Suche nach der dicksten Eiche beteiligen und Messwerte abliefern.
Die Dicke Eiche in Krügersdorf hat sich dann als dickste Eiche herausgestellt. Mit einem Umfang von 10,22 m wurde sie mit dem Titel
Brandenburger Baumriese 2015 versehen. So der
offizielle Teil der Aktion. Das ganze hätte man sich aber auch irgendwie sparen können, denn diese Eiche wird schon seit Jahrzehnten in der verschiedentliche Literatur als dickste Eiche
Brandenburgs bezeichnet. Oder dachten die vom SDW wirklich, eine bis dahin unbekannte Eiche mit mehr als 10 m Umfang zu finden? Zudem wurde die Eiche dabei als Bouquet-Eiche bezeichnet. Diesen
Namen hat aber übereinstimmend in der Literatur die benachbarte Eiche an der Straße.
Entwicklung des Brusthöhenumfangs
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1988
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10,00 m
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Karl Lemke, Hartmut Müller
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1994
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10,10 m
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Hans Joachim Fröhlich
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1998
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9,95 m
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Carsten Rasmus, Bettina Klaehne
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2001
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10,15 m
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Jeroen Pater
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2022
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10,30 m
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Rainer Lippert
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