Dicke Eiche bei Untererthal

Die Dicke Eiche steht 2 km nördlich von Untererthal, meinem Heimatort, neben der Bundesstraße 27. Sie steht direkt an der Einfahrt zu einem Parkplatz. Die Dicke Eiche, oder wie man bei uns sagt, die Dicke Äch, zeigt sich seit Jahrzehnten nahezu unverändert. Ein Dickenwachstum ist nicht mehr auszumachen. Die Eiche besteht eigentlich nur noch aus dem hohlen Stammtorso, der ein paar Öffnungen hat, die mit Maschendraht verschlossen sind. Dem monumentalen Stamm gehen mehrere abgestorbene Äste ab. Von einer Krone kann man nicht mehr sprechen. Dem Stamm geht ein dünner Ast senkrecht nach oben ab. Neben diesem Ast sind nur noch ein paar dünnere Zweige am Leben. Der Rest ist abgestorben. Die Eiche treibt aber jedes Jahr aufs neue aus. 1936 wurde die Eiche als Naturdenkmal eingetragen, hat aber diesen Status inzwischen wieder verloren. Um 1930 handelte es sich noch um eine stattliche Eiche. Der 27. Juni 1965 veränderte aber das Leben der Eiche. An diesem Tag legten unbekannte Täter Feuer im hohlen Stamm. Das Feuer konnte zwar gelöscht werden, die Eiche nahm aber großen Schaden. Der Vorgänger der heutigen Bundesstraße wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und war eine alte Heerstraße, die das Fuldaer Land mit dem südlichsten Landesteil bei Hammelburg verband. Die Straße ging damals auch schon weiter bis Würzburg. Früher stand auf der anderen Straßenseite eine Schwester-Eiche, die es heute nicht mehr gibt. Die beiden Eichen bildeten einst das Furscht-Tor, das Forst-Tor.